Biblisch-geistliche Grundlagen

Die Bibel

Wir glauben, dass die Bibel Gottes unfehlbares heiliges Wort ist, welches auch heute noch seine volle Gültigkeit besitzt. Wir erkennen daraus die Schöpfung und die Geschichte Israels, sowie die Weiterführung in Jesus hin zu den Heidenchristen. Ferner wird hierin der weitere Verlauf der Weltgeschichte beschrieben und das Gericht über die Welt und alle Toten. Wobei es deutliche Unterschiede im Gericht zwischen Christen und Atheisten gibt. Gott zeigt uns auch seinen eigenen Charakter in der Bibel und sie bildet einen roten Faden in der Weltgeschichte.

Die Bibel ist, so wie wir sie heute kennen, seit ca. 100 n. Chr. vollständig und hat sich so im Laufe der Zeiten in den Gemeinden etabliert. Wir empfehlen möglichst wortgetreue Übersetzungen, wie z. B. die Elberfelder und die Luther-Bibel. Bibelübertragungen, die zu sehr dem Milieu-Jargon angepasst worden sind, wie die Volxbibel lehnen wir ab. Wir denken, dass dadurch die Bibel zu stark verfälscht wird und sie es nicht nötig hat, verbogen zu werden, da sonst der tiefere Sinn verloren geht.

Die Bibel ist zum einen ein historisches Zeugnis, über das was Gott mit und in dieser Welt getan hat. Und zum anderen ist sie ein Zeugnis über die kommenden Dinge, die Gott tun wird. Dabei begegnen uns bereits vielerlei erfüllte Prophetien, sowie noch ausstehende Prophetien. Die Bibel ist uns zudem Lehrbuch und Handbuch für das Leben, welches Kraft hat uns bis ins Mark anzusprechen. Sie hat daher nicht nur eine globale Bedeutung, sondern hat auch höchste Bedeutung für den einfachen Menschen und dem persönlichen Gebrauch.

Das Evangelium

Das Evangelium hat über die letzten Jahrhunderte seine Macht bewiesen, indem es Abermillionen von Menschen in das Reich Gottes gerufen hat. Es ist damit das Mittel und das Instrument, welches uns dient, um Menschen zu rufen und zu lehren. Wir finden alle wichtigen Elemente in den Evangelien (und der gesamten Bibel) wieder, die uns helfen und uns lehren unsere Aufgabe zu erfüllen. Dabei ist der Heilige Geist immer die treibende Kraft, die uns befähigt und uns in alle Wahrheit leitet.

Die Stellung Jesu

Wir glauben, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist und uns als Erlöser und Retter für unser Schuld und Sünden, wie auch für unsere Krankheiten und Nöte gegeben ist. Er ist der einzige Weg zum Vater und zum Leben (Joh. 14,6) und nur durch ihn können wir frei werden (Joh. 8,36). Und wir glauben an seine Auferstehung und dass Jesus keine Verwesung sah noch im Grab blieb (Apg. 2,31-32). So glauben wir auch, dass alle Gläubigen mit auferstehen werden (Off. 20,6) und einen verwandelten Leib (1. Kor. 15, 35-58) bekommen.

Der Heilige Geist

Wir glauben, dass der Heilige Geist, der Geist der Wahrheit ist, und die Wiedergeburt bewirkt. Er ist uns als Beistand und Tröster gegeben, um uns in alle Wahrheit zu leiten und zu lehren (Joh. 14, 15-31). Und wir glauben an die Taufe im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes (Matt. 28, 19).

Die Stellung Marias

Wir glauben, dass Maria Jesus durch den Heiligen Geist empfangen hat und von Gott dafür erwählt wurde (Math. 1,20/Lk. 1,30). Sie ist aber nicht mit Jesus gleichzusetzen und hat auch keine Heilsbedeutung für die Welt oder für die Christen.

Buße und Vergebung

Wir glauben, dass der Mensch erlösungsbedürftig ist und als Sünder geboren wird. Ohne Reue und Erkenntnis über die eigene Verlorenheit kann es keine echte Buße und Vergebung geben. Die geistliche Wiedergeburt kommt mit der Erkenntnis der Wahrheit seiner eigenen Verlorenheit und dass diese nur in Jesus Christus erlöst werden kann. Die aufrichtige Bekehrung zu Jesus als Sohn Gottes, sollte auch stets mit der Taufe besiegelt werden.

Die Taufe

Die Taufe ist das öffentliche Bekenntnis zu Jesus als den Sohn Gottes und besiegelt unsere eigene Zugehörigkeit zum Vater. Jesus selbst ließ sich taufen (Math. 1,13) und Gott bezeugte darin dessen Sohnschaft, deshalb wird sich Gott in der Taufe ebenso zu uns stellen. Ob die Taufe wie nach dem biblischen Muster mit ganzem Untertauchen stattfindet oder in anderer ähnlicher Form, halten wir nicht für heilsentscheidend. Die Taufe hat für uns keine heilsentscheidende Bedeutung, ist aber für jeden Christen eine Gehorsamsentscheidung. Die Babytaufe lehnen wir ab, da sie in der Bibel nirgendwo vorkommt oder gelehrt wird und Babys nicht selbst entscheiden können. Kinder die selbst entscheiden können, können sich jederzeit taufen lassen.

Die Früchte des Geistes

Mit der Bekehrung und Taufe findet ein innerer Wechsel statt, wovon die Bibel sagt: Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung, das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. 2. Kor. 5,17

So ist jeder Christ mit dem Heiligen Geist versiegelt (Eph. 1,13) und ist fortan auch aufgefordert in der Nachfolge zu bleiben und Christus ähnlicher zu werden. Wir sollen unsere weltliche Gesinnung ablegen und nicht mehr sündigen. Zusätzlich sollen wir der Liebe zu Gott und unseren Nächsten den größten Raum geben, da sich in der Liebe das Gesetz und die Propheten erfüllen und uns Jesus selbst die Liebe als neues Gebot gab (Math. 22,37-40). Siehe auch 1. Kor. 13,1-7 – Das Hohelied der Liebe)

Diesen Prozess nennen wir auch Heiligung und das findet seinen Höhepunkt in der aufrichtigen und innigen Beziehung zu Jesus. Wir erreichen dies durch regelmäßiges Beten und Studieren seines Wortes und indem wir einen veränderten Lebensstil annehmen, sowie in der Gemeinschaft mit anderen Christen.

Die Charismen und die Geistestaufe

Wir glauben daran, dass die geistlichen Gaben, so wie sie in 1. Korinther 12 aufgezählt werden, heute noch wirken. Wir glauben auch, dass es gemäß 1. Korinther 14 zwingend notwendig ist, eine göttliche Ordnung in der Anwendung der Gaben einzuhalten ist!

Alles muss geprüft werden und dem Lichte des Wortes der Bibel standhalten. Der Heilige Geist soll nicht durch zu viel Maßregelung betrübt werden, aber auch nicht durch falsche Geisteshaltungen. Wir sehen das Problem, dass persönliche und unfertige Charakter-eigenschaften in den Gaben zu falschen Aussagen führen können. Dadurch kann sich ein falscher Geist einschleichen und die Gemeinde und die Christen verführen. Dies gilt es zu unterbinden und solchen Geschwistern nach Möglichkeit in der Heiligung zu helfen.

Die Geistestaufe ist dabei für viele Christen der Oberbegriff zum Empfang der Gaben. Wobei diese Art der Taufe nicht mit der eigentlichen Wassertaufe und Versiegelung mit dem Heilgen Geist gleichzusetzen ist. Wir glauben, dass wir Gott um Gaben bitten dürfen, aber wir dies dennoch nicht erzwingen können und dass es auch kein festes Muster zum Empfang der Gaben gibt. Im Empfang des Heiligen Geistes bezeugt sich Gottes Souveränität. (1. Kor. 12 und 1. Kor. 14

Die Geistesgaben dienen der Gemeinde zur Auferbauung, Ermahnung und Ermutigung, sowie zur eigenen Auferbauung. Die prophetischen Gaben dienen vorrangig dazu Menschen zu überführen und in die Buße zu leiten und auch zur Lehre und Weisung in persönlichen Dingen. Wir glauben ferner, dass der Heilige Geist auch heute noch Kranke heilt und von Dämonie befreit. Wir sehen aber auch, dass dies ein sehr sensibler Bereich ist und ein vorsichtiger Umgang geboten ist.

Finanzen

Wir lehren nicht das Geben des Zehnten, da dies oft missverständlich gelehrt wird. Der Zehnte ist ein alttestamentliches Gesetz, welches im Neuen Testament nicht mehr gelehrt und praktiziert wird. Vielmehr besteht das Geben aus freien Herzen und das ist nicht mehr dem Gesetz unterworfen.

2. Kor. 9,7
Ein jeder, wie er’s sich im Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.

[Jede Hausgemeinde ist für sich eigenständig und ist nicht verpflichtet innerhalb des Netzwerkes Zahlungen zu leisten. Daher entscheidet jede Hausgemeinde für sich selbst, wie sie ihre Finanzen einbringt.]

Biblische Feste

Hier stellt sich vorrangig die Frage, ob wir als Heidenchristen dazu verpflichtet sind die biblischen Feste, sowie den Sabath zu halten? Viele Christen sind darüber zerstritten. Wir glauben, dass wir diese nicht bindend halten müssen. Gemäß des Alten Testamentes wurden die Feste Israels als ewige Ordnung gegeben, so ist es nicht verwunderlich, dass Israel noch heute diese Feste feiert.

Als Heidenchristen sind wir zwar die Aufgepfropften, und Paulus mahnt uns, dass wir uns nicht überheben sollen, doch besteht ein Unterschied zwischen Israel und den Heidenchristen. Israel wird einmal als „ganze Nation“ gerettet werden und ist nach wie vor das Bundesvolk Gottes. Eine solche Stellung haben wir Heidenchristen nicht. Wir müssen dabei auch erkennen, dass die biblischen Feste einen geschichtlichen und historischen Hintergrund innerhalb Israels haben, welche mit unserer Historie nichts zu tun hat. Wir sehen aber auch kein Problem darin, die jüdischen Feste zu feiern, da sie für uns Christen auch eine symbolische Bedeutung haben. Jede Hausgemeinde sollte sich diesen Dingen selbständig entsprechend annähern.

Die Gesetze des Alten Testamentes

Die Opfergesetze des Alten Testamentes haben sich in Jesus erfüllt und müssen nicht mehr beachtet werden. Sühnung ist einzig und allein durch die Annahme Jesus, als Erretter und Erlöser möglich geworden.

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

Hebräer 1,3
Er, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist und alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt, hat sich, nachdem er die Reinigung von den Sünden bewirkt hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt.

Johannes 3,7
Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden.

Die zehn Gebote hingegen haben nach wie vor ihre Gültigkeit. (Hebräer 10,16)
Im Neuen Testament gibt es zwar keine explizite Wiederholung, aber Jesus selbst hat bei verschiedenen Anlässen auf die zehn Gebote zurückgegriffen. So in der Frage nach dem höchsten Gebot (Markus 12,28-34) oder in der Bergpredigt (Matthäus 5-7). Auch Paulus hat sie im Römerbrief indirekt angesprochen.

Israel

Wir glauben, dass Israel nach wie vor das Bundesvolk Gottes ist, und nicht verworfen ist (Römer 11,1-2). Israel ist zum Teil Verstockung wiederfahren (Römer 11,25), damit das Heil auch zu den Heidenvölkern kommen konnte. Israel sollte damit zur Eifersucht gereizt werden (Römer 10,9), und hat als einziges Volk die Verheißung als ganze Nation gerettet zu werden, sobald die Vollzahl der Heidenchristen eingegangen sein wird (Römer 11,25-27). Israel ist die Wurzel und die Heidenchristen sind die Aufgepfropften, welche gemahnt werden sich nicht über die Wurzel zu überheben. (Römer 11,17-21)

Biblische Leiterschaft

Das Neue Testament kennt Älteste und Diakone als Leiter einer Gemeinde. Später kamen Apostel, Hirten, Lehrer, Propheten und Evangelisten dazu. (Phil. 1,1/ 1. Tim. 3,1-11/ Eph. 4,11) Zusätzlich gab es begabte Helfer, die diese Dienste unterstützten (1.Kor.12, 28). Wobei die Apostel, Propheten, Lehrer und Evangelisten auch reisende Christen waren, die die Ortsgemeinden betreut haben. Gott möchte, dass seine Gemeinde auch mit den Gaben des Heiligen Geistes ausgerüstet ist, denn sie helfen der Gemeinde unabhängig zu sein und sie dienen auch der Zurüstung.

Die Ältesten haben diesbezüglich eine klare Verantwortung.

  • Am Wort zu dienen (Tit. 1,9)
  • Verantwortung für die Gemeinde zu tragen (Apg. 20,28 / 1. Petr. 5,2-4)
  • Zu lehren und zu ermahnen (1.Tim. 3,2 / 5,17)

Dieses Leitungsprinzip sieht keine herausragenden Einzelpersonen vor, sondern die Gemeinde wird durch viele gesalbte Persönlichkeiten geleitet. Wobei Älteste und Diakone, wie auch die anderen Dienste im Zusammenspiel mit den Helfern aus der Gemeinde eine besondere Funktion inne haben.

Damit sind im Grunde alle Glieder im Leib integriert und füllen, jeder für sich genommen, eine wichtige Funktion aus, die dem Nächsten zur Erbauung dient.